Erzgebirge Nußknacker / chinesische Nußknacker

 

Der Nußknacker in der Werbung

Der Nußknacker hat einen großen Imagewandel erlebt: Von der reinen Funktion, Nüsse zu knacken, zur Spottfigur der Obrigkeit, identifizieren wir den schön bemalten Nußknacker heute mit der Weihnachtszeit.

Weiße Weihnacht von Brude Low WHW Nussknacker

Schallplatten-Cover
"Weiße Weihnacht" von Bruce Low

WHW-Nußknacker
der 3. Reichsstraßensammlung,
16. und 17. Dezember 1939

Die Werber haben ihn schon lange als den idealen Vermittler der Adventzeit entdeckt. Heute findet man ihn auf den verschiedensten Artikeln, teils versteckt, teils im Vordergrund, um beim Konsumenten Weihnachtsgefühle zu wecken und den Kaufrausch im Unterbewußtsein anzukurbeln. Da bekanntlich zur Weihnachtszeit der Geldbeutel etwas lockerer sitzt, wird seit einigen Jahren über den Nußknacker und andere weihnachtliche Werbeträger die Weihnachtszeit schon im Oktober eingeläutet. Mit ein Grund, warum die Werbung den Nußknacker entdeckte, war auch die graphisch schwierige Darstellung des Christkindes. Da das Christkind aber vom medialeren Weihnachtsmann immer mehr verdrängt wird, wird der Nußknacker auch an Bedeutung für die Weihnachtswerbung verlieren.

Der Nußknacker wurde auch für die Kriegsmaschinerie des Zweiten Weltkrieges mißbraucht. 1939 wurde er – wie auch andere typische Erzgebirge-Erzeugnisse – als Anhänger für das Winterhilfswerk ausgegeben. Allerdings war in den dreißiger Jahren die Not im Erzgebirge und vor allem die der Spielzeugmacher groß. Die Fertigung der WHW-Abzeichen war ein großangelegtes Arbeitsbeschaffungs-Programm für das industriell benachteiligte Notstandsgebiet Erzgebirge, welches vielen Betrieben ihre Existenz sicherte.