Erzgebirge Nußknacker / chinesische Nußknacker
  • König Nußknacker und der arme Reinhold
    von Heinrich Hoffmann, erschienen 1851
  • König Nußknacker und der arme Reinhold
    von Heinrich Hoffmann, erschienen 1851
  • König Nußknacker und der arme Reinhold
    von Heinrich Hoffmann, erschienen 1851
  • Nußknacker und Mausekönig
    Buchumschlag-Illustration von E.T.A. Hoffmann
    erschienen 1816
  • Eva Petters als Prinzessin Clara-Maria
    Eva Petters als Prinzessin Clara-Maria
    © Wiener Staatsoper GmbH
  • Knurks hat doch ein Herz – Ein Nußknackermärchen
    von Hans Joachim Malberg, erschienen 1952
  • Knurks hat doch ein Herz – Ein Nußknackermärchen
    von Hans Joachim Malberg, erschienen 1952
  • Knurks hat doch ein Herz – Ein Nußknackermärchen
    von Hans Joachim Malberg, erschienen 1952
  • Die Geschichte vom Nußknacker Kunka
    von Wolfgang Buschmann, erschienen 1974
  • Die Geschichte vom Nußknacker Kunka
    von Wolfgang Buschmann, erschienen 1974
 

Der Nußknacker in der Literatur, Musik und im Ballet

Es gibt wohl eine Unzahl an Märchen und Musikstücken, in denen der Nußknacker eine Haupt- oder Nebenrolle spielt. Sie alle trugen wesentlich zur weltweiten Popularität des Nußknackers bei.

Die bekanntesten sind:

König Nußknacker und der arme Reinhold

von Heinrich Hoffmann

Der Frankfurter Arzt Heinrich Hoffmann ist heute vor allem als Autor des "Struwwelpeter" bekannt. 1851 erscheint sein Kindermärchen in Bildern "König Nußknacker und der arme Reinhold". Hoffmanns Titelhelden Reinhold, der krank im Bett liegt, erscheint im Traum der Nußknackerkönig, der ihm seinen Hofstaat vorstellt, welche aus Seiffener Spielzeugfiguren und den Struwwelpeterkindern besteht. Am Weihnachtsmorgen erwacht Reinhold zur Überraschung seiner Mutter gesund. In der Stube unter dem geschmückten Weihnachtsbaum stehen König Nußknacker und alle Spielzeuge, die der König Reinhold im Traum vorgestellt hat. Durch diese Geschichte wurde auch erstmals ein Bezug zwischen dem Nußknacker und der Weihnachtszeit hergestellt.

Originaltext aus "König Nußknacker und der arme Reinhold"

Der König, mächtig, schön und groß,
Mit Scepter, Kron´ und roter Hos´
Ein stolzer Fürst, voll Majestät!
Potz Tausend! Welche Rarität!
Nun öffnet er den weiten Mund,
Thut also seinen Willen kund:
"König Nußknacker, so heiß´ ich.
Harte Nüsse, die zerbeiß´ ich.
Süße Kerne schluck´ ich fleißig;
Doch die Schalen, ei! die schmeiß´ ich
Lieber andern hin,
Weil ich König bin.
Aber seid nicht bang!
Zwar mein Bart ist lang,
Und mein Kopf ist dick
Und gar wild mein Blick;
Doch was thut denn das?
Thu´ kein'm Menschen was;
Bin im Herzensgrund,
Trotz dem großen Mund,
Ganz ein guter Jung´,
Lieb´ Veränderung;
Amüsier mich gern´
Wie die großen Herrn;
Arbeit wird mir schwer
Und dann mag ich sehr
Frommen Kindersinn,
Weil ich König bin".

Nußknacker und Mausekönig

von E.T.A. Hoffmann

1816 erscheint das Märchen "Nußknacker und Mausekönig" des deutschen Romantikers E.T.A. Hoffmann, in dem Klara am Weihnachtsabend von ihrem Patenonkel einen Nußknacker zum Geschenk erhält. Sie nimmt ihn mit ins Bett und träumt von einer Schlacht der vom Nußknacker angeführten Spielzeugsoldaten gegen den Mausekönig und seine Streitscharen. Nach erfolgreichem Sieg verwandelt sich der Nußknacker in einen Prinzen, der mit Klara ins Reich der Süßigkeiten reist.

Der Nußknacker

Ballett von Marius Petipa und Lew Iwanow
Musik: Peter Iljitsch Tschaikowskij

Das Ballett "Der Nußknacker" wurde erstmals am 18. Dezember 1892 in ­ St. Petersburg aufgeführt. Die Handlung des Balletts basiert auf der Erzählung von E.T.A. Hoffmann, "Nußknacker und Mausekönig".

Die Musik stammt von Peter Iljitsch Tschaikowskij, der auch die Musik zu den Balletten "Schwanensee" und "Dornröschen" schrieb. Mit der Choreographie beauftragte er den Ballettmeister des Kaiserlichen Theaters in St. Petersburg, Marius Petipa. Als dieser erkrankte, vollendete sein Assistent Lew Iwanow die Choreographie für das Nußknacker-Ballett. Das Werk fand zwar den Beifall des Publikums, nicht aber den der Kritiker. Tschaikowskij schrieb darüber einem befreundeten Komponisten: "Die Oper wurde augenscheinlich freundlich aufgenommen, das Ballett aber nicht. Um die Wahrheit zu sagen, es war etwas langweilig, trotz der prachtvollen Inszenierung." Im Laufe der Zeit änderte sich die kritische Wertschätzung, und das Ballett erfreut sich noch heute einer unverminderten Beliebtheit, vor allem wohl wegen seiner Instrumentierung, die diesem Werk einen zauberhaften Klang verleiht.

Die Nußknacker-Suite

von Peter Iljitsch Tschaikowskij

Gleichzeitig mit dem Ballett "Der Nußknacker" vollendete Tschaikowskij auch die Nußknacker-Suite, die noch vor der Premiere des Balletts am 19. März 1892 in St. Petersburg unter der Leitung des Komponisten aufgeführt wurde. Die Ballettsuite gehört zu den beliebtesten Musikstücken Tschaikowskijs.

Knurks hat doch ein Herz – Ein Nußknackermärchen

von Hans Joachim Malberg

Auch in späterer Folge entstanden immer wieder Geschichten, in denen Nußknacker die Hauptrolle spielen. Stellvertretend für die vielen Publikationen des vorigen Jahrhunderts ist "Knurks hat doch ein Herz" des deutschen Autors Hans Joachim Malberg zu nennen, welche 1952 erschien.

Nach einem Polsterwurf des kleinen Frieder fällt Knurks, der Nußknacker, von der Kommode. Im Mondenschein erwacht er zum Leben. Doch durch den Sturz ist ihm der obere Schneidezahn ausgebrochen und quer über die Brust hat er einen Riß – sein Herz ist kaputt. Um den kranken Nußknacker zu heilen, begleiten Frieder und seine Schwester Bärbel Knurks ins Spielzeugland zu Meister Püpples-Bartel. Als Frieder am Weihnachtsmorgen erwacht, weiß er nicht, ob das Erlebte ein Traum oder Wirklichkeit war. Der Nußknacker Knurks hat allerdings wieder alle Zähne und sein Herz ist auch geheilt.

Die Geschichte vom Nußknacker Kunka

von Wolfgang Buschmann

Eine Weihnachtsgeschichte aus dem Erzgebirge, mit versteckter Propaganda, um bereits den Jüngsten die DDR-Ideologien näherzubringen. Der grausame Sägewerksbesitzer wird verbannt und ein volkseigener Betrieb gegründet.

Kindergerecht verpackt liest sich der Inhalt folgendermaßen:

Der herzlose Sägewerksbesitzer Kunka wird, da er seine Arbeiter schlecht behandelt, in einen Nußknacker verwandelt. In einem Versteck im Inneren einer Fichte schläft er ein. Er schläft sehr lange, mehrere Jahre, und der Baum schließt sich um Kunka, bis er selbst ein Stück Holz ist. Als Meister Füchtner die Fichte fällt und aus dem Holz einen Nußknacker drechselt, erweckt er Kunka wieder zum Leben. Dieser, bösartig wie einst, springt durch das geschlossene Fenster, um den Betrieb wieder unter seine Kontrolle zu bringen. Als Meister Füchtner Kunka aufhalten will, hört er aus dem Baumstamm, in dem auch Kunka gefangen war, leises Klopfen. Der Meister befreit weitere Erzgebirge-Figuren, und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Kunka. Nach einer ereignisreichen Verfolgung wird Kunka gefangengenommen und verurteilt. Zur Strafe werden ihm Hände und Beine angeklebt, womit Kunka ein Nußknacker wie jeder andere wird.